Schöne Nägel tragen zu einem gepflegten Äußeren bei. Kein Wunder also, dass Nagelstudios gut besucht sind. Für eine professionelle Maniküre benötigt man neben Zeit und Geld aber auch ein wenig Wissen. So gibt es unterschiedliche Methoden mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen, die es zu beachten gilt.
Shellac – die gesündeste Maniküre?
Im Vergleich zu Gel- und Acrylnägeln gelten Shellac-Nägel als gesünder für die Naturnägel. Es werden keine Kunstnägel angebracht, sondern lediglich ein Lack aufgetragen, der in einer UV-Lampe aushärtet. Das bedeutet zugleich, dass Shellac die eigenen Nägel nicht verlängern kann. Wer diese Art der Maniküre bevorzugt, der sollte also am besten warten, bis die Nägel die gewünschte Länge erreicht haben. Die Optik von Shellac-Nägeln gleicht natürlich lackierten Nägeln.
Vor der Anwendung von Shellac feilt die Maniküristin nur wenig vom eigenen Nagel ab, was dazu beiträgt, dass die Nägel gesünder bleiben.
Allerdings ist Shellac nicht für empfindliche Hände oder verletzte Nagelbetten geeignet. Das Entfernen der künstlichen Nägel gestaltet sich nämlich nicht ganz so einfach wie bei Acrylnägeln, da man einen Nagellackentferner auf Acetonbasis benötigt, der die Nägel und Hände austrocknen kann.
Shellac-Nägel halten in der Regel etwa drei Wochen. Die Kosten für diese Technik liegen normalerweise zwischen 30 und 50 Euro.
Gelnägel – der Klassiker
Gel-Nägel bestehen aus einem flüssigen Gel, das aus Acryl hergestellt wird. Bevor die Maniküristin die Nägel modelliert, raut sie die Naturnägel auf, damit die darauf aufgetragenen drei Schichten besser haften. Diese Schichten trägt sie einzeln auf und härtet sie dann unter einer UV-Lampe aus. Zum Abschluss wird eine Art Überlack aufgetragen, um ein schönes Finish zu erreichen.
Mit Gel-Nägeln stehen verschiedene Farben, Formen, Verzierungen wie Steinchen oder Nagel-Sticker und Toppings wie Glitzer oder Perlmutt-Schimmer zur Auswahl. Außerdem können Gel-Nägel die eigenen Nägel künstlich verlängern, sodass keine besonders langen Naturnägel erforderlich sind.
Egal, ob es sich um eine Tip-Modellage handelt, bei der eine künstliche Nagelspitze mit Kleber angebracht wird, oder um die Schablonen-Technik, bei der die Nagelspitzen mit Gel modelliert werden: Das Ergebnis von Gelnägeln ist haltbar und stabil.
Eine Auffrischung der Gel-Nägel ist alle drei bis fünf Wochen erforderlich. Denn obwohl das Gel nicht absplittert wie normaler Nagellack, wächst es heraus und hinterlässt eine Lücke. Die Kosten für eine Neumodellage liegen normalerweise zwischen 50 und 100 Euro. Das Auffüllen bereits bestehender Gelnägel ist in weiterer Folge meist günstiger und kostet meist zwischen 40 und 75 Euro.
Nägel aus Acryl
Mit Acrylnägeln lassen sich die echten Nägel problemlos verlängern. Im Gegensatz zu Gelnägeln wird bei dieser Methode eine Flüssigkeit verwendet, in die Acrylpulver eingetaucht wird. Ein dünner Pinsel wird in die Flüssigkeit und dann in das Pulver getaucht, um eine Masse zu erzeugen, die schnell auf den Naturnagel aufgetragen und modelliert wird. Anschließend muss der Nagel aushärten, bevor er in Form gefeilt und poliert werden kann.
Acrylnägel ähneln Gelnägeln stark und ermöglichen fast jeden gewünschten Look. Sie sind jedoch noch härter und daher besonders bruchsicher. Beim Lackieren von Acrylnägeln sollte darauf geachtet werden, dass der Lack kein Aceton enthält, da sonst die Gefahr besteht, dass sich die Acrylmasse vom Naturnagel löst.
Personen mit empfindlichen Händen oder Nägeln sollten besser auf Acrylnägel verzichten, da die langfristige Anwendung den natürlichen Nagel schwächen kann. Darüber hinaus können Risse in dem harten Material unter bestimmten Umständen das Nagelbett verletzen.
Wie bei Gel-Nägeln müssen auch Acrylnägel alle drei bis fünf Wochen in einem professionellen Studio erneuert werden. Die Kosten dafür liegen zwischen 40 und 100 Euro.
Welche Methode passt zu meinen Nägeln?
Die Wahl der richtigen Methode hängt von den individuellen Naturnägeln und Wünschen ab. Wenn jemand eine Verlängerung oder Verstärkung der Nägel wünscht, kommen nur Gel oder Acryl in Betracht, da Shellac die Nägel nicht verlängern kann.
Für Personen, die viel mit Wasser arbeiten, wie Friseure, Gastronomen oder Reinigungskräfte, sind Acrylnägel besser geeignet als Gel. Auch bei brüchigen Naturnägeln wird oft zu Acryl geraten.
Wenn die Naturnägel gesund sind und jemand eine Nagelverlängerung und Verstärkung wünscht, um sich für 3 bis 4 Wochen keine Gedanken machen zu müssen, wird eine Gelmodellage empfohlen.
Für diejenigen, die ihre Nägel lieber kurz tragen möchten, den Auftrag dünn halten und die Farbe gegebenenfalls selbst zu Hause entfernen möchten, ist Shellac die richtige Wahl. Allerdings sollten die Naturnägel gesund sein, da Shellac auf brüchigen Nägeln nicht gut hält.