Bei einer Trichterbrust handelt es sich um eine Deformität des Brustkorbs. Sie kann mit unterschiedlichen Therapien behandelt werden. Die individuelle Herangehensweise muss aber immer genau abgeklärt werden.
Was ist eine Trichterbrust?
Die Trichterbrust, medizinisch als Pectus excavatum bekannt, ist eine angeborene Deformität des Brustkorbs, bei der sich das Brustbein nach innen statt nach außen wölbt. Diese Wölbung kann bei einigen Menschen nur geringfügig sein, während sie bei anderen schwerwiegender auftreten kann. Die Behandlung der Trichterbrust variiert je nach Schweregrad und den individuellen Bedürfnissen des Patienten.
Diagnose einer Trichterbrust
Die Diagnose einer Trichterbrust erfolgt in der Regel in der Kindheit oder Jugend, wenn die Verformung offensichtlich wird. Ärzte führen körperliche Untersuchungen und Bildgebungsverfahren wie Röntgenaufnahmen oder Computertomographien durch, um den Schweregrad der Deformität zu bestimmen. Ein häufig verwendetes Maß ist der sogenannte Haller-Index, der das Verhältnis zwischen der Breite des Brustbeins und der Entfernung zwischen Brustbein und Wirbelsäule misst. Die Ursachen und der Ursprung der Krankheit sind bis jetzt noch nicht bekannt.
Konservative Behandlung
In milden Fällen ist eine konservative Behandlung möglich. Das können körperliche Therapien oder Übungen zur Stärkung der Brustmuskulatur sein, die die Deformität mildern. Diese Maßnahmen sind jedoch oft nicht ausreichend, um die Brust in ihre normale Form zurückzubringen. Besonders bei schweren Fällen muss anders vorgegangen werden.
Korsett-Therapie bei einer Trichterbrust
In einigen Fällen kann ein orthopädisches Korsett als Teil der Behandlung in Betracht gezogen werden. Das Korsett übt Druck auf die Brust aus, um die Verformung zu korrigieren. Diese Methode wird oft bei jungen Patienten angewandt, deren Brustkorb noch wächst. Auch die Korsett-Therapie wirkt nur bei leichteren Fällen.
Chirurgische Behandlung
Die Hauptbehandlungsoption für schwerwiegendere Fälle ist die Operation, die als Pectus-OP oder Ravitch-Verfahren bekannt ist. Dieser Eingriff wird in der Regel erst in Betracht gezogen, wenn das Wachstum abgeschlossen ist, normalerweise im späten Teenageralter. Während des Eingriffs wird das Brustbein vorsichtig angehoben und in die richtige Position gebracht. Dabei wird eine Metallstange eingesetzt, um das Brustbein in der gewünschten Position zu stabilisieren. Die Operation dauert in der Regel mehrere Stunden und erfordert einen stationären Krankenhausaufenthalt.
Implantat-Technologie
Auch maßgeschneiderte Implantate können in einer Behandlung empfohlen werden. Dabei erfolgt die Anfertigung jedes Implantats individuell. Im Krankenhaus erfolgen ein Thorax-Scan sowie die Segmentierung des gesamten Gewebes und die Herstellung eines individuellen Abbildes des Patientenkörpers. Das fertige Silikonimplantat wird unter Vollnarkose innerhalb einer einstündigen OP in die Brust des Patienten eingeführt. Der Krankenhausaufenthalt dauert maximal 3 Tage.
Minimalinvasive Verfahren
In den letzten Jahren wurden auch minimalinvasive Verfahren zur Behandlung einer Trichterbrust entwickelt. Dazu gehört die Verwendung eines speziellen Instruments, das über kleine Hautschnitte eingeführt wird, um das Brustbein vorsichtig anzuheben. Diese Technik erfordert oft kürzere Operationszeiten und bringt eine schnellere Genesung im Vergleich zum traditionellen Ravitch-Verfahren. Die Auswahl des Verfahrens hängt von der Schwere der Deformität und den individuellen Umständen des Patienten ab.
Postoperative Betreuung nach einer Trichterbrust-Behandlung
Nach einer Operation zur Korrektur der Trichterbrust ist eine sorgfältige postoperative Betreuung erforderlich. Dies kann das Tragen eines Brustkorsetts oder spezieller Bandagen für einen bestimmten Zeitraum, Physiotherapie und regelmäßige ärztliche Untersuchungen einschließen. Die Genesungsdauer kann je nach Verfahren und individueller Reaktion des Patienten variieren.
Ergebnisse und Lebensqualität
Die Ergebnisse der Behandlungen sind in der Regel positiv. Die meisten Patienten erleben eine Verbesserung ihres äußeren Erscheinungsbildes und ihrer Atmungsfunktion. Die langfristige Lebensqualität der Patienten ist in der Regel erheblich besser. Psychische Belastungen aufgrund der Brustdeformität treten nicht mehr auf.
Fazit: Die moderne Medizin bietet effektive Lösungen zur Behandlung einer Trichterbrust Die Betroffenen können danach ein gesünderes und selbstbewussteres Leben führen.