Übermäßiges Schwitzen, auch Hyperhidrose genannt, stellt für die Betroffenen eine erhebliche Belastung dar. Botox gilt als wirksame Lösung.
Feuchte Handflächen, durchnässte Kleidungsstücke und Schweißfüße sind unangenehme Begleiter für viele Menschen, die unter der sogenannten „Hyperhidrose“ leiden. In stressigen Situationen und bei Nervosität sind die Schweißdrüsen besonders aktiv. Aber auch bei hohen Temperaturen, der Einnahme bestimmter Medikamente oder dem Konsum spezifischer Nahrungsmittel wie Ingwer oder Kaffee kann die Haut deutlich mehr Schweiß produzieren, der sowohl sicht- als auch spürbar ist.
Schweiß ist eine lebenswichtige Funktion, kann aber problematisch werden
Schweiß erfüllt eine lebenswichtige Funktion, indem er unsere Körpertemperatur auf natürliche Weise reguliert. Doch für Menschen, die unter übermäßigem Schwitzen leiden, stellt dies eine Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität dar. Ein feuchter Händedruck und Schweißflecken auf dem Hemd sind schließlich nicht angenehm.
Hyperhidrose: Ursachen
Die Entstehung von Hyperhidrose beginnt bereits in der Pubertät, wenn der Körper vermehrt Schweiß produziert. In vielen Fällen ist Hyperhidrose genetisch bedingt, und bei den meisten Betroffenen kann keine spezifische Ursache identifiziert werden (primäre Hyperhidrose). In anderen Situationen manifestiert sich übermäßiges Schwitzen als Symptom einer zugrunde liegenden Erkrankung (sekundäre Hyperhidrose).
Deshalb ist es ratsam, vor einer Behandlung der Hyperhidrose abzuklären, ob neurologische Erkrankungen, Schilddrüsenprobleme oder Diabetes vorliegen. Nur durch eine sorgfältige Abklärung können diese Ursachen identifiziert und eine fachgerechte Behandlung eingeleitet werden, um das Wohlbefinden zu verbessern.
Wann ist eine Anti-Schweiß-Therapie sinnvoll?
Dermatologen und Schönheitschirurgen empfehlen eine Behandlung von Schweißbildung insbesondere bei:
- Ständig feuchten Achseln, Händen und Fußsohlen
- Unangenehmer Geruchsbildung
- Störender Schweißfleckenbildung
Behandlungsmethoden
Hausmittel wie Salbeitee oder Babypuder können eine Linderung erzielen, effektive Methoden, um das Problem an der Wurzel zu behandeln, sind sie meist allerdings nicht.
Im medizinischen Bereich kann eine Anti-Schweiß-Therapie auf verschiedene Weisen erfolgen:
- Schweißhemmende Medikamente
- Lösung mit Aluminiumchlorid
- Operative Schweißdrüsenabsaugung
- Behandlung mit Botulinumtoxin (Botox)
Da die Wirkung herkömmlicher Deos mit Aluminiumchlorid bei starkem Schwitzen schnell nachlässt, setzen viele Hautärzte auf rezeptpflichtige Aluminiumchlorid-Lösungen. Diese werden auf die betroffenen Stellen, wie Achseln oder Fußsohlen, aufgetragen und sollen die Rückbildung der Schweißdrüsen unterstützen. Ein Nachteil ist jedoch, dass diese Lösungen zu Juckreiz und Hautrötungen führen können.
Behandlung mit Botox
Als sicherste und schonendste Methode bei vermehrtem Schwitzen hat sich die Behandlung mit Botulinumtoxin bewährt.
Botox enthält einen muskelentspannenden Wirkstoff, der mittels hauchdünner Nadeln unter die Haut injiziert wird. Das Ergebnis: An der behandelten Stelle wird man nicht mehr schwitzen, und man wird sofort spüren, wie die Achseln, Hände, Stirn oder Fußsohlen angenehm trocken bleiben.
Diese Methode eliminiert nicht nur lästiges Schwitzen, sondern verhindert auch unangenehme Geruchsbildung, was das Wohlbefinden von Patienten erheblich steigert. Die Wirkung der Botox-Behandlung setzt bereits nach wenigen Tagen ein.
Vorteile:
- Schmerzarm und sicher
- Schweißfrei an der behandelten Stelle
- Effektive Ergebnisse nach 3-5 Tagen
- Keine bekannten Nebenwirkungen
Nachteil:
- Regelmäßige Auffrischung erforderlich
Behandlungskosten
In der Regel belaufen sich die Kosten für die Behandlung mit Botulinumtoxin (Botox) auf 550 Euro.
Wichtiger Tipp: Ob eine Anti-Schweiß-Behandlung mit Botox sinnvoll ist, sollte auf jeden Fall von einem erfahrenen Dermatologen oder Schönheitschirurgen abgeklärt und gegebenenfalls vorgenommen werden.