Kristall-Kortison verspricht, eine schmale Nase ohne Höcker in nur wenigen Minuten zu zaubern. Dauerhaft und ohne Operation.
Nasenkorrekturen liegen derzeit voll im Trend. Das Schönheitsideal einer nicht zu großen, geraden und stupsigen Nase veranlasst immer mehr Frauen und Männer dazu, einen Beauty-Doc aufzusuchen. Die Eingriffe werden operativ oder nicht invasiv, mittels Hyaluron sowie gegebenenfalls durch Botox vorgenommen. Hyaluron schafft es meist, Unebenheiten zu kaschieren, Höcker auszugleichen und die Nasenspitze anzuheben. Das Ergebnis ist allerdings nicht dauerhaft. In gewissen Fällen ist Hyaluron außerdem nicht ausreichend, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Wer eine Operation dennoch vermeiden möchte, für den könnte Kristall-Kortison eine Option sein.
Was macht Kristall-Kortison so besonders?
Kristall-Kortison verspricht, Höcker in der Nase im Nu zu begradigen, die Nasenspitze anzuheben und die Nase insgesamt schmäler zu machen. Und zwar dauerhaft und ganz ohne OP.
Hört sich im ersten Augenblick schon einmal recht vielversprechend an, oder? Die Vorteile sprechen für sich. Der Eingriff dauert nur wenige Minuten und ist dank anästhesierender Creme meist schmerzarm. Das Ergebnis ist in kurzer Zeit sichtbar und dauerhaft. Außerdem muss sich der Patient keiner risikoreichen Narkose unterziehen und es kommt auch zu keiner Ausfallzeit.
Wie läuft die Behandlung ab?
Kortison-Injektionen sind prinzipiell nichts Neues in der Schönheitsindustrie und ästhetischen Medizin. Kristall-Kortison ist ein neuer Name für ein altes Medikament: Kortison in kristalloider Form – Volon A oder Triam.
Seit vielen Jahren wird das Mittel vor allem zur Reduktion von Narben- und Knotenbildungen eingesetzt und soll dafür sorgen, Gewebe zu verringern.
Kristall-Kortison bremst die körpereigene Immunabwehr und wirkt gewebetoxisch. Abhängig von der injizierten Dosis bildet sich das Gewebe zurück.
Dieses Prinzip der Gewebereduktion soll auch im Bereich der Nase funktionieren. So spritzt der behandelnde Facharzt das Kristall-Kortison nach einer Lokalanästhesie punktuell und in flüssiger kristalloider Form in die beiden Nasenseiten. Entfaltet sich die Flüssigkeit dort, trägt sie dazu bei, dass sich das Gewebe Schritt für Schritt abbaut. Die Nase wird so schmäler.
Besonders bei breiten Nasen, die über ein ausgeprägtes Knorpelgerüst verfügen, wird eine Behandlung mit Kristall-Kortison meist empfohlen.
Achtung: Das sollte man vor einer Behandlung mit Kristall-Kortison bedenken
Kristall-Kortison scheint also tatsächlich ein Wundermittel und relativ harmlos zu sein. Richtig angewandt dürfte das so wohl auch stimmen. Dennoch lohnt es sich, den Trend ein bisschen genauer unter die Lupe zu nehmen. So birgt er auch einige Risiken und Nebenwirkungen.
Wird nämlich unkontrolliert, ungenau oder zu viel Flüssigkeit injiziert, so drohen irreparable Schäden. Das Gewebe könnte sich beispielsweise zu stark auflösen, die Schleimhaut, die sich in der Nase befindet, könnte massiv angegriffen, die Haut stark ausgedünnt werden.
Zu bedenken ist auch, dass im Falle eines nicht zufriedenstellenden Ergebnisses keine darauffolgende Nasen-Operation empfehlenswert ist. Der Grund dafür liegt in der Sensibilität der Nase. Die Haut ist nach der Behandlung mit Kristall-Kortison dünner, die Durchblutung schwächer und das Gewebe weniger stabil.
Was kostet eine Behandlung und wann ist das Endergebnis sichtbar?
Je nach Facharzt kostet eine Behandlung ca. 350 Euro. Bis das endgültige Ergebnis sichtbar ist, kann es einige Wochen dauern. In der Regel kann die Unterspritzung unter gewissen Voraussetzungen wiederholt werden, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Dennoch sollte man sich den Eingriff gut überlegen und sich gut beraten lassen. Das Einholen mehrerer fachlicher Meinungen ist zu empfehlen.