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Migräne: Wie Botox gegen den Schmerz helfen kann

Frau wird von Arzt an Schläfen abgetastet

Botox als Hilfe bei Migräne: Wie das Nervengift Schmerzen lindert und chronische Beschwerden reduzieren kann. Bei chronischer Migräne kann Botox gezielt eingesetzt werden, um Muskelverspannungen zu lösen und Schmerzattacken deutlich zu verringern.

Migräne ist weit mehr als ein gewöhnlicher Kopfschmerz. Im Jahr 2024 berichteten etwa 40 % der befragten Personen in Deutschland, dass sie innerhalb der letzten zwölf Monate mehrfach unter Migräne litten. Etwa 6 % gaben an, sogar mehrmals pro Woche davon betroffen zu sein.

Statistik: Umfrage zur Häufigkeit von Migräne

Auf die Frage, ob und wie stark Kopfschmerzen oder Migräne ihre Konzentrationsfähigkeit beeinflussen, antworteten rund 22 % der Befragten, dass ihre Konzentration dadurch stark eingeschränkt sei. Nur etwa 10 % erklärten hingegen, dass sie durch solche Schmerzen keinerlei Einschränkungen ihrer Konzentration erleben.

Statistik: Umfrage zur Beeinträchtigung

Wenn Hormone den Schmerz beeinflussen

Auffällig ist, dass mehr Frauen von Migräne betroffen sind als Männer. Ein entscheidender Faktor für den Geschlechterunterschied liegt in den Hormonen, insbesondere im weiblichen Geschlechtshormon Östrogen. Der Östrogenspiegel schwankt im Verlauf des Menstruationszyklus deutlich – vor allem vor und während der Periode –, was Migräneattacken begünstigen kann.

Auch während Schwangerschaft oder Wechseljahren verändern sich Migräneverläufe, bei manchen Frauen verschlechtert sich die Symptomatik, bei anderen bessert sie sich spürbar. Nach der Menopause kommt es bei vielen Betroffenen sogar zu einem völligen Verschwinden der Anfälle. Männer haben hingegen weitaus konstantere Hormonspiegel – eine Tatsache, die ihre deutlich geringere Betroffenheit erklärt.

Schmerz ist nicht gleich Schmerz

Auch Unterschiede in der Schmerzwahrnehmung spielen eine Rolle. Frauen zeigen laut Studien eine höhere Empfindlichkeit gegenüber Schmerzreizen – sowohl subjektiv als auch in bildgebenden Verfahren nachweisbar. Dazu kommt, dass Migräne familiär gehäuft auftritt und genetische Faktoren die Erkrankung beeinflussen können. Frauen berichten zudem häufiger von begleitenden Symptomen wie Übelkeit, Lichtempfindlichkeit oder neurologischen Ausfällen.

Psychosoziale Faktoren verstärken den Trend zusätzlich. Frauen sind oft einer stärkeren Mehrfachbelastung ausgesetzt – etwa durch die Kombination aus Beruf, Familie, Kinderbetreuung und Haushalt. Chronischer Stress, unregelmäßiger Schlaf und Mahlzeiten, hormonelle Verhütungsmittel und gesellschaftlicher Druck können Migräneanfälle zusätzlich begünstigen.

Akupunktur: Alternative mit Wirkung

Neben medikamentösen Ansätzen suchen viele Migränepatienten nach sanfteren Methoden und finden sie beispielsweise in der Akupunktur. Diese aus der Traditionellen Chinesischen Medizin stammende Behandlungsmethode basiert auf dem gezielten Setzen feiner Nadeln an bestimmten Punkten des Körpers. Sie soll das Nervensystem beruhigen, die Durchblutung fördern und so Migräneanfälle seltener oder weniger intensiv machen. Studien zeigen, dass Akupunktur bei vielen Patienten ähnlich effektiv sein kann wie gängige Medikamente, aber mit deutlich weniger Nebenwirkungen.

Botox gegen Migräne – mehr als nur Kosmetik

Eine überraschend wirksame Therapie stammt aus der ästhetischen Medizin: Botulinumtoxin, besser bekannt als Botox. Was ursprünglich zur Faltenglättung entwickelt wurde, hat sich mittlerweile als effektive Behandlung bei chronischer Migräne etabliert, also bei Menschen, die an mehr als 15 Migränetagen im Monat leiden.

Das Nervengift wird in bestimmte Muskelpartien im Stirn-, Schläfen- und Nackenbereich injiziert. Es blockiert dort die Ausschüttung von Schmerzbotenstoffen und kann so die Häufigkeit und Stärke von Migräneattacken deutlich reduzieren.

Die Behandlung wird in der Regel alle drei Monate wiederholt.

Lebensstil als Schlüssel zur Linderung

Auch einfache Veränderungen im Alltag können einen großen Unterschied machen. Regelmäßiger und ausreichender Schlaf, feste Mahlzeiten, viel Flüssigkeit, ausreichend Bewegung und bewusster Stressabbau helfen nachweislich, Migräne vorzubeugen. Ergänzend können Nahrungsergänzungsmittel wie Magnesium, Vitamin B2 (Riboflavin) oder Coenzym Q10 unterstützend wirken, insbesondere bei hormonell getriggerter Migräne.

Wer regelmäßig unter Migräne leidet, sollte sich nicht mit der Erkrankung abfinden. Die Behandlungsmöglichkeiten sind vielfältig – und reichen von Medikamenten über alternative Therapien wie Akupunktur und Botox bis hin zu präventiven Maßnahmen im Alltag. Ein individueller Behandlungsplan, abgestimmt mit Ärzt:innen oder spezialisierten Schmerzambulanzen, kann dabei helfen, die Kontrolle über die Erkrankung zurückzugewinnen und die Lebensqualität spürbar zu steigern.

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