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Trend zum genderneutralen Look

Junger Mann mit schwarzer Hose und weißen Stöckelschuhen

Der genderneutrale Look ist ein neuer Trend, der sich in der Mode, Kosmetik und vielen anderen Bereichen abzeichnet. Dabei verschwimmen Geschlechtergrenzen. Die Produkte sind sowohl für Männer als auch für Frauen geeignet. Das Thema Genderrollen wird immer stärker wahrgenommen und beeinflusst damit auch die Ästhetik von Menschen. Im Vordergrund steht der Wunsch, wie man wahrgenommen werden möchte.

Grenzen verschwimmen

Zum Thema Geschlechterrollen gibt es viele unterschiedliche Haltungen. Grundsätzlich verlieren Geschlechterrollen aktuell ihre soziale Relevanz. Dies ist auch in den Veränderungen von traditionellen Familienstrukturen erkennbar. Feminismus wird zum Mainstream, Diversität zur Normalität. Je nach Bereich und Branche wird eine erhöhte Gender-Sensibilität wahrgenommen.

Der genderneutrale Look in der Mode

Dieser Look wird in der Mode als Unisex-Look bezeichnet. Kleiderstücke weisen kein typisches Merkmal eines bestimmten Geschlechts auf. Beim Unisex-Look geht es darum, dass jedes Geschlecht die Kleidungsstücke tragen kann. Die Materialien sind oftmals leicht und bequem. Besonders gerne werden Baumwolle, Leinen und Seide verwendet. Die Farben sind meistens neutral. So kommen Schwarz, Weiß, Grau oder Beige stark zum Einsatz. Teilweise finden sich aber auch Farben wie Rot, Blau, Grün im Bereich der Genderless-Fashion. Auffällig sind die schlichten und minimalistischen Schnitte. Die Kleidungsstücke sind so gestaltet, dass sie locker sitzen. Blazer und Hosen haben Schnitte, die teilweise maskulin geschnitten sind.

Junger Mann mit sehr blonden Haaren, weiblichen Gesichtsausdrücken und einem Bart

Der genderneutrale Look für beide Geschlechter

Der Vorteil der Genderless-Fashion liegt klar in der Einfachheit und der Vielseitigkeit. Ein schlichtes weißes T-Shirt, kombiniert mit einer lockeren Jeans und weißen Sneakern, ist ein Beispiel für ein klassisches Unisex-Outfit. Auch Oversized-Blazer, die gerade besonders aktuell sind, in neutralen Farben, können mit schlichten Hosen für alle Geschlechter gut kombiniert werden. Der genderneutrale Look wird durch den Einsatz von Kosmetikprodukten noch unterstützt. Auch die ästhetische Medizin hilft Interessierten, einen genderneutralen Look zu bekommen. Weibliche Gesichtszüge mit einem Vollbart sind keine Seltenheit mehr.

Das traditionelle Geschlechtermodell hat somit ausgedient

Das klassische Geschlechtermodell scheint langsam ausgedient zu haben. Die Einteilung von Lebensstilen, Spielzeugen, Kleidungen, Berufen, Büchern wurde bis vor kurzem streng zwischen zwei Geschlechtern aufgeteilt. Die Zukunft wird aber anders aussehen. Immer mehr Produkte bewegen sich jenseits der klassischen Binarität. Man spricht vielmehr von unisex, crossgender bis hin zu nosex. Es ist auffällig, dass viele Hersteller bereits auf Unisex-Bezeichnungen umsteigen. Besonders die jüngeren Konsumenten interpretieren diese Entwicklungen als positiv.

Geschäftsmann mit auffällig stark geschminkten roten Lippen

Genderneutrale Hautpflege

Haut- und Pflegeprodukte wurden bisher typischerweise an Frauen und Männer vermarktet. Rosafarbene und zartblaue Produkte sind eher für Frauen, während weitestgehend in schwarz-weiß gehaltene Produkte für Männer sind. Eine vom New York City Department of Consumer Affairs durchgeführte Studie ergab, dass an Frauen gerichtete Kosmetikartikel auch durchschnittlich um 13 % teurer sind als Produkte, die für Männer produziert werden. Somit schaffen genderneutrale Pflegeprodukte auch gleiche Preise für beide Geschlechter.

Der Look der Zukunft ist neutral

Die Genderless-Beauty-Brands dominieren immer mehr. Beispielsweise gibt es DNA-basierte Hautpflegeansätze, die belegen, dass 50 bis 60 % des Alterungsprozesses der Haut von der Genetik bestimmt wird. Daher wird nach einer ausführlichen DNA-Analyse eine höchst individuelle Hautpflegelinie kreiert, die konkrete Hautprobleme löst, also am Kern der Ursache und vom Geschlecht unabhängig.

Ungegenderte Verpackungen

Bei Kosmetikartikeln wird zunehmend auf eine ungegenderte Verpackung Wert gelegt. Nichts kann mehr nur einem Geschlecht zugeordnet werden. Dies gilt auch zum Beispiel bei Rasierern. Diese werden von Unternehmen modifiziert und individualisiert. Der Konsument kann aus zwei Klingenarten wählen. Diese werden nicht mehr in den klassischen Bereich „für Männer“ oder „für Frauen“ eingeteilt. Es gibt Klingen, die weicher oder härter sind und je nach Zweck der Rasur eingesetzt werden können. Die Klingen werden in unterschiedlichen Farben produziert. Es gibt kein „Gender-Design“ mehr. Somit werden Kunden nur mehr als Individuen angesprochen.

Die Zukunft der Mode und Ästhetik

Der gesamte Trend im Bereich der Veränderung der Geschlechterrollen wird auch unter dem Begriff „Gender-Shift“ zusammengefasst. Täglich gibt es dazu neue Artikel im Internet. Bereits im Jahr 2002 hat Jeffrey Eugenides die Diskussion mit folgenden Worten zusammengefasst: „Sex ist biologisch. Geschlecht ist kulturell“. Dieses Zitat, das in seinem Werk „Middlesex“ veröffentlicht wurde, hat ihm auch den Pulitzer-Preis beschert.

Es zeigt genau, wohin sich Mode und Ästhetik derzeit entwickeln. Große Designer wie Gucci, Louis Vuitton sowie Vivienne Westwood, aber auch H&M, Zara und Asos haben Unisex-Kollektionen entwickelt. Auch geschlechtsneutrale Brillen werden bereits gerne gekauft. Im März 2019 wurde das Museum of Fine Art in Boston mit der Ausstellung „Gender Bending“ eröffnet.

Fazit: Egal ob bei Mode oder Kosmetik: Das Produkt, nicht mehr das Geschlecht, steht im Vordergrund. Außer bei Unterwäsche. Auch bei kosmetischen Operationen gibt es den Trend, dass Operationen genderneutral angeboten werden. Die binäre Welt scheint ausgedient zu haben. Die Begriffe „maskulin“ und „feminin“ reichen nicht mehr aus.

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