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Skin Picking Disorder: Ursachen und Tipps

Frau mit Handtuch auf dem Kopf blickt in den Spiegel und drückt Pickel auf

Sich ständig ins Gesicht zu fassen kann problematisch werden. Wann dies der Fall ist und was man dagegen tun kann.

Virologen, Dermatologen und Haut-Experten warnen: Wer sich zu oft ins Gesicht greift, seine Haut kratzt, zupft oder quetscht, der riskiert Unreinheiten, ein höheres Infektionsrisiko und im schlimmsten Fall eine Skin Picking Disorder.

Wann spricht man von einer Skin Picking Disorder?

Seine Haut zu berühren oder sich ins Gesicht zu greifen, ist in geringem Umfang normal und schon fast instinktiv. Dennoch sei festgehalten, dass sich sekündlich Bakterien auf unseren Händen breit machen. Und nicht nur dort. Fassen wir uns mit den Händen ständig ins Gesicht, neigen wir häufiger zu Unreinheiten und Infektionen, da die Bakterien freien Lauf haben. Treten sie mit unseren Schleimhäuten in Kontakt, haben Viren freie Bahn und wir werden leichter krank.

Besonders problematisch wird es, wenn das Anfassen der Haut nahezu zwanghaft ist oder Überhand nimmt. Pickel ausdrücken, Hautschüppchen aufkratzen, peelen oder überpflegen wurden lange Zeit als schlechte Angewohnheiten abgetan. Seit 2013 zählen sie jedoch unter dem Namen „Skin Picking Disorder“ zu den offiziell anerkannten psychischen Erkrankungen und Impulskontrollstörungen.

Wird die Krankheit, die auch unter den Bezeichnungen „Dermatillomanie“, „Acne excoriée“ und „Neurotic Excoriation“ bekannt ist, von einem Arzt diagnostiziert, können Betroffene gezielt Hilfe in Anspruch nehmen.

Wie kann ich erkennen, ob ich an einer Skin Picking Disorder leide?

Der Begriff „Skin Picking Disorder“ setzt sich aus dem englischen Wort „Skin“ für „Haut“, „Pick“ für „kratzen“ und „Disorder“ für „Störung“ zusammen. Wer einen unwiderstehlichen Drang verspürt, die Haut immer wieder zu berühren, zu quetschen oder aufzukratzen, könnte von dieser Krankheit betroffen sein.

Die Skin Picking Disorder kann sogar so weit gehen, dass das Kratzen oder Knubbeln ein Befriedigungsgefühl auslöst. Ist dieses nicht erreicht, werden Betroffene unter Umständen nervös, gereizt oder gar wütend.

Ein Alarmzeichen ist auch, wenn die Haut bereits mit Ausschlägen, Entzündungen, Wunden und Narben auf das eigene Verhalten reagiert.

Die Auslöser für die Krankheit sind übrigens vielfach Stress und Druck.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Der Dermatologe führt zunächst ein Anamnese-Gespräch und untersucht anschließend die betroffenen Hautstellen. Da der Facharzt wahrscheinlich einige Fragen zum Krankheitsverlauf stellen wird, sollte der Betroffene sich im Vorhinein gut darauf vorbereiten, um so konkret wie möglich antworten zu können.

Ein Verhaltens-Tagebuch zu führen, kann hilfreich sein, um die Krankheit zu diagnostizieren bzw. auszuschließen. In diesem Tagebuch notiert man täglich wann, wie oft, in welcher Form und aus welchem Grund man das entsprechende Verhalten anwendet.

Frau mit Mundmaske, Handschuhen und Arztkittel behandelt blonde Frau im Gesicht

Wer ist von Skin Picking betroffen?

Skin Picking kann sowohl in der späten Kindheit als auch in der Pubertät sowie nach dem 30. Lebensjahr auftreten. Offiziell am häufigsten davon betroffen sind mit 90 % ganz klar die Frauen. Experten sehen den Grund dafür in einer hohen Erwartungshaltung und dem Druck, ein makelloses Hautbild haben zu müssen.

Doch ganz unverschont bleiben auch die Männer nicht. Auch sie können unter einer Skin Picking Disorder leiden, würden sich laut Experten aber weniger häufig zu dieser Krankheit bekennen oder in Behandlung begeben.

Was hilft dagegen?

Um das Zwangsverhalten zu regulieren, gibt es mehrere Möglichkeiten. Je nach Schweregrad wird die Skin Picking Disorder unterschiedlich behandelt.

Ein erster wichtiger Schritt kann es sein, professionelle Hilfe aufzusuchen. Dieser beginnt mit dem Besuch eines Dermatologen und kann weiter zu einer Selbsthilfegruppe oder einem Therapeuten führen.

Besonders bewährt in der Therapie der Skin Picking Disorder haben sich kognitive Verhaltensansätze sowie Entspannungsübungen.

Auch das Habit-Reversal-Training kann Früchte tragen und zur Lösung des Problems beitragen. Dabei ersetzt der Betroffene das krankhafte Verhalten durch eine gesunde Alternative.

Frau in Trainingsgewand sitzt am Teppich vor Laptop und meditiert

Zudem unterstützen autogenes Training oder progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen, den Ansatz das selbstverletzende Verhalten abzubauen, damit die Haut wieder heilen kann.

Nur selten und in besonders schwerwiegenden Fällen werden Antidepressiva, sogenannte Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs), verschrieben. Sie sind dazu gedacht, Zwangsgedanken und zwanghafte Verhaltensweisen zu minimieren, haben laut Experten jedoch bisher keinen wesentlichen Vorteil gegenüber einer Behandlung mit Placebos gezeigt.

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