
Akne ist vielen ein Begriff. Doch was tun, wenn plötzlich hartnäckige kleine Pickel auftreten, die trotz aller Anti-Akne-Produkte einfach nicht verschwinden wollen? Hinter solchen Ausbrüchen steckt oft etwas, das viele gar nicht kennen: Fungal Akne. Während klassische Akne bakteriell bedingt ist, wird Fungal Akne durch Hefepilze verursacht. Klingt unangenehm – ist es auch. Doch das Gute ist: Mit der richtigen Pflege lässt sich die Haut wieder ins Gleichgewicht bringen. Wir erklären, was hinter dem Phänomen steckt und welche Beauty-Routine wirklich hilft.
Was genau ist Fungal Akne?
Fungal Akne wird medizinisch Malassezia-Follikulitis genannt. Verantwortlich ist ein Hefepilz, der natürlicherweise auf unserer Haut lebt und normalerweise völlig unauffällig ist. Gerät die Haut jedoch aus dem Gleichgewicht – etwa durch übermäßigen Schweiß, Hitze, Feuchtigkeit oder okklusive, also stark abdichtende, Hautpflegeprodukte – kann sich dieser Pilz übermäßig vermehren. Das Ergebnis: winzige, rote bis hautfarbene Pusteln, die oft in großer Anzahl auftreten und besonders stark jucken. Im Gegensatz zur typischen Akne variieren die Pickel nicht groß in ihrer Größe; sie wirken uniform und treten oft gruppiert auf Stirn, Rücken und Brust auf.
Warum wird Fungal Akne so häufig übersehen?
Das Problem: Fungal Akne sieht der bakteriellen Akne zum Verwechseln ähnlich. Viele Betroffene greifen deshalb automatisch zu Benzoylperoxid, Salicylsäure oder Retinol – Produkte, die bei klassischer Akne hilfreich sind. Doch bei Fungal Akne können sie das Problem sogar verschlimmern, weil sie die Hautbarriere reizen oder austrocknen. Eine irritierte Hautbarriere wiederum bietet für den Hefepilz noch bessere Bedingungen.
Hinzu kommt, dass der Begriff „Fungal Akne“ erst in den letzten Jahren populär wurde. Viele Ärzte diagnostizierten früher einfach „Akne“, obwohl die Ursache eine ganz andere war. Das Verständnis wächst jedoch – und damit auch die Awareness für gezielte Behandlungen.
Typische Anzeichen – so erkennt man Fungal Akne
Wer herausfinden will, ob Fungal Akne vorliegt, sollte auf folgende Merkmale achten: Die Pickel sind klein, einheitlich, oft zahlreich und jucken häufiger als bei klassischer Akne. Außerdem treten sie oft nach dem Sport, nach starker Schweißbildung oder nach der Verwendung sehr reichhaltiger Pflegeprodukte auf. Auch Menschen, die häufig enge synthetische Kleidung tragen oder in warmen, feuchten Klimazonen leben, sind häufiger betroffen.
Eine weitere wichtige Beobachtung: Fungal Akne reagiert nicht auf herkömmliche Anti-Akne-Produkte. Wenn also trotz intensiver Pflege keine Besserung eintritt, sollte man an eine pilzbedingte Ursache denken.

Was hilft wirklich gegen Fungal Akne?
Die wichtigste Maßnahme ist, die Übervermehrung des Pilzes zu stoppen. Dazu eignen sich vor allem antimykotische Produkte, die eigentlich gegen Schuppen entwickelt wurden. Besonders bewährt haben sich Shampoos mit Ketoconazol oder Selendisulfid. Sie werden nicht nur auf die Kopfhaut aufgetragen, sondern als sanfte Maske auch auf die betroffenen Hautstellen – etwa zehn Minuten einwirken lassen, dann abwaschen. Bereits nach wenigen Anwendungen kann sich die Haut deutlich beruhigen.
Doch antimykotische Mittel sind nur ein Teil der Lösung. Die gesamte Pflegeroutine sollte an die Bedürfnisse pilzanfälliger Haut angepasst werden. Das bedeutet: leichte, nicht fettende Formulierungen, möglichst frei von schweren Ölen oder okklusiven Inhaltsstoffen. Produkte auf Wasserbasis, Geltexturen oder Formulierungen mit Ceramiden eignen sich ideal, um die Hautbarriere zu stärken, ohne den Pilz zu „füttern“.
Wichtig ist zudem, Schweiß schnell von der Haut zu entfernen. Wer Sport treibt oder viel schwitzt, sollte danach zeitnah duschen und luftige Kleidung tragen. Synthetische, sehr enge Stoffe fördern ein feuchtes, warmes Milieu. Genau das, was Malassezia liebt.
Die richtige Routine für langfristig klare Haut
Eine ideale Routine könnte so aussehen: morgens ein mildes, pH-neutrales Reinigungsgel, danach ein leichtes Feuchtigkeitsgel und ein nicht-komedogenes Sonnenschutzprodukt. Abends erneut reinigen und ein antimykotisches Produkt zwei- bis dreimal pro Woche einbauen. Dazwischen kann ein beruhigendes Serum mit Niacinamid helfen, Rötungen zu reduzieren und die Hautbarriere zu stärken.
Geduld zahlt sich aus.
Fungal Akne kann einige Zeit brauchen, bis sie sich beruhigt. Wer konsequent bleibt und die richtigen Produkte wählt, hat jedoch gute Chancen, dass die Haut wieder klar und ausgeglichen wird.
Fungal Akne ist hartnäckig – aber gut behandelbar
Fungal Akne wirkt zunächst frustrierend, vor allem wenn klassische Akneprodukte nicht helfen. Doch wer versteht, was hinter der Hautreaktion steckt, kann gezielt dagegen vorgehen. Mit der richtigen Pflege, etwas Geduld und kleinen Anpassungen im Alltag lässt sich das Problem effektiv in den Griff bekommen. Wichtig ist, die Haut nicht zu überpflegen, sondern sie zu unterstützen – sanft, durchdacht und konsequent. Die Belohnung ist eine sichtbar beruhigte, glatte und gesunde Haut.


