Haartransplantation – Was ist das?
Volles, glänzendes Haar sind ein Schönheitsideal und ein Zeichen von Jugendlichkeit sowie körperlicher und seelischer Gesundheit. Was aber, wenn man es mit zunehmendem Alter verliert? Dann kommt eine Haartransplantation in Frage.
Bei einer Haartransplantation handelt es sich um einen invasiven Eingriff bei dem Eigenhaar aus dichteren Stellen entnommen und an kahlen Stellen wieder eingesetzt wird, sodass das Haar insgesamt voller wirkt und keine kahlen Stellen mehr zu sehen sind. Die Methode eignet sich für Patienten, die irreversiblen Haarausfall (Alopezie) haben, der nicht anders zu behandeln ist. Allerdings wird Männern unter 35 von einer Haartransplantation abgeraten, da der Haarausfall weitestgehend zum Stillstand gekommen sein muss. Dazu sollte man wissen, dass Haarausfall auf der Überempfindlichkeit gegenüber dem Hormon Dihydrotestosteron (DHT) beruht. Allerdings gibt es auch DHT-resistente Haarwurzeln, welche meistens am Hinterkopf liegen. Diese sind dann geeignet in die kahlen Stellen verpflanzt zu werden, da andere Haare sonst wieder ausfallen würden.
Behandelt werden können dabei sowohl Geheimratsecken und kahle Stellen als auch die Rekonstruktion der Haaransatzlinie. Haartransplantationen werden meistens von Männern in Anspruch genommen. Sie werden dabei nicht nur am Haupthaar durchgeführt, sondern eignen sich auch für die Behandlung von Bärten, Augenbrauen und Wimpern.
Methoden einer Haartransplantation
Neben nicht operativen Methoden wie der Microhaarpigmentierung (MHP) oder Eigenblutbehandlungen (PRP-Therapie), welche sich ebenfalls dazu eignen optisch volleres Haar zu erlangen, gibt es verschiedene Verfahren Haare zu transplantieren: die FUT sowie die FUE Methoden sind wohl die gängigsten Haartransplantationsmethoden.
FUT Methode (Folicular Unit Transplantation)
Bei der FUT-Technik wird ein ganzer Hautstreifen am Hinterkopf des Patienten entnommen. Der Schnitt wird direkt im Anschluss vernäht und ist danach durch die längeren Haare des angrenzenden Bereichs nicht mehr zu sehen. Aus dem Hautstreifen werden im Anschluss follikuläre Einheiten, d.h. Haare inklusive Haarwurzel, entnommen und an der zu behandelnden Stelle wieder eingesetzt. Dies erfolgt ebenfalls Haar für Haar und orientiert sich nach Größe, Farbe sowie Wuchsrichtung des einzelnen Haares. Das ist aufwendig, jedoch lässt sich so ein natürliches Ergebnis erreichen. Die follikulären Einheiten werden hier als Grafts bezeichnet. Nach zwei bis drei Wochen werden die Fäden am Hinterkopf gezogen.
FUE-Methode (Follicular Unit Extraction)
Die FUE-Methode ähnelt der FUT-Methode sehr. Der einzige Unterschied findet sich bei dem Vorgang der Haarentnahme wieder. Hier wird nicht, wie bei der FUT-Methode ein Hautstreifen entfernt aus dem im Anschluss die Grafts entnommen werden, sondern die follikulären Einheiten werden mittels eines Hohlbohrers gelockert und dann mit einer Pinzette direkt aus der Kopfhaut entnommen, aufbereitet, sortiert und letztendlich wie bei der FUT-Methode wieder eingesetzt.
Haartransplantation – Wichtiges in Kürze
In der Regel wird die Operation ambulant unter örtlicher Betäubung, oder auf Wunsch im Dämmerschlaf, durchgeführt. Die Dauer variiert bezüglich der Größe der zu behandelnden Fläche. Bei einem Eingriff können bis zu 3.000 Grafts transplantiert werden, wobei der Eingriff auch über mehrere Sitzungen stattfinden kann. Ein anschließender stationärer Aufenthalt ist nicht nötig, allerdings sollte auf die Teilnahme im Straßenverkehr direkt nach der Operation verzichtet werden. Um den Wundschorf im Alltag zu verdecken, kann eine Mütze getragen werden.
Nach etwa einem Monat fallen 90 Prozent der verpflanzten Haare aus. Das ist ganz normal und wirkt sich nicht auf das spätere Ergebnis aus, da die Haarfollikel weiterhin in der Kopfhaut bleiben. Haarewaschen sollte bis 48 Stunden nach der Operation vermieden werden. Auch auf starke körperliche Belastung sowie Sonneneinstrahlung gilt es in der ersten Zeit zu verzichten. Das vollständige Ergebnis ist nach etwa zehn bis zwölf Monaten zu sehen und hält üblicherweise ein Leben lang.
Neben Rötungen, Schwellungen sowie Gefühlsverlust gibt es keine nennenswerten Risiken. Die Kosten für eine Haartransplantation sind abhängig davon, wie viele Haarfollikel entnommen werden. Man kann dabei mit einem Preis von 2000€ bis hin zu 8000€ rechnen. Die Krankenkasse übernimmt diese im Normalfall nicht.