3D-gedruckte Brustimplantate könnten bald herkömmliche Silikonimplantate ablösen. Diese neue Technologie wurde von einem Forscherteam in Brisbane entwickelt. Es handelt sich um ein Gerüst, das im Körper allmählich abgebaut wird, während es durch eigenes Gewebe ersetzt wird. Das Ergebnis? Eine natürliche Brustform ohne die Risiken von Silikonimplantaten.
Bereits positive Erfahrungen bei 3D-Druck-Implantaten
Im Juni 2022 wurde diese Methode erstmals bei Moana Staunton eingesetzt. Sie litt zuvor unter gesundheitlichen Problemen durch ihre Silikonimplantate.
Nach der Operation war sie begeistert: „Meine Brust ist leicht und ich habe keinen Schwindel mehr. Es war eine erstaunliche Erfahrung.“ Diese positive Rückmeldung zeigt das Potenzial der neuen Methode.
3D-Druck für Krebspatientinnen: Neue Hoffnung
Die Technologie könnte auch für Frauen, die eine Mastektomie benötigen, eine neue Hoffnung darstellen. Der nächste Schritt in den Studien wird sich auf diese Patientengruppe konzentrieren. Professor Owen Ung, einer der führenden Chirurgen dieses Projekts, erklärt: „Wir wollen das Leben von Frauen verbessern, die eine Mastektomie benötigen und bisher nur wenige Möglichkeiten hatten.“
Für viele dieser Frauen könnte der 3D-Druck somit eine sicherere und natürlichere Lösung sein.
Aber wie sicher ist diese neue Methode tatsächlich? Die Forscher betonen, dass die Technologie sich noch in der Erprobungsphase befindet. Dennoch sind die bisherigen Ergebnisse vielversprechend.
Ein wichtiger Vorteil: Es gibt keine Notwendigkeit, die Implantate auszutauschen, wie es bei Silikonimplantaten oft der Fall ist. Das Gerüst wird vom Körper nach und nach abgebaut. Was bleibt, ist nur das natürliche Gewebe der Patientin.
3D-Druck in der Medizin: Ein Blick in die Zukunft
Die neue Technologie könnte auch noch in anderen Bereichen eingesetzt werden. Forscher sehen großes Potenzial in der Anwendung von 3D-gedruckten Gerüsten auch bei anderen medizinischen Eingriffen.
Zum Beispiel könnte diese Technologie bei der Behandlung von Kieferdefekten oder Gewebeverlust nach Unfällen eingesetzt werden. Die Möglichkeit, spezifische Gewebetypen exakt nachzubilden, eröffnet völlig neue Perspektiven in der rekonstruktiven Chirurgie. Deutschland verfügt bereits über hochspezialisierte 3D-Drucker, die diese maßgefertigten Gitternetze produzieren können.
Ängste und Sorgen der Patientinnen
Trotz aller Fortschritte haben viele Frauen, die sich einer Brustvergrößerung oder -rekonstruktion unterziehen, immer noch Bedenken. Das betrifft sowohl die Risiken der Operation als auch die langfristige Sicherheit der Implantate. Silikonimplantate sind in der Vergangenheit oft in die Kritik geraten, insbesondere wegen des Risikos von Komplikationen oder Krankheiten, die möglicherweise durch die Implantate verursacht werden.
Die Idee, dass der Körper die Implantate als eigenes Gewebe annimmt und nicht als Fremdkörper behandelt, könnte viele dieser Ängste lindern. Die laufenden Studien werden zeigen, ob 3D-gedruckte Implantate die erhoffte sichere und natürliche Alternative bieten können.
Einige Patienten äußern auch Bedenken hinsichtlich der Ästhetik. Wird das Ergebnis genauso ansprechend sein wie bei herkömmlichen Implantaten? Die bisherigen Rückmeldungen sind positiv. Dennoch warten viele ab, bis mehr Langzeitergebnisse vorliegen.
Fazit
Auch wenn die Technologie noch in den Kinderschuhen steckt, sind die ersten Ergebnisse vielversprechend. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob sich diese Methode durchsetzen wird – und ob sie tatsächlich den hohen Erwartungen gerecht wird.